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Freitag, 15. April 2016

Puddingtörtchen - Pastéis de nata


Als ich noch klein jung ein Kind war und die Tage mit meiner Schwester bei meinen Großeltern verbracht habe, kaufte unsere Großmutter uns gerne diverse Leckereien und mästete uns bis zum geht nicht mehr. Wir hatten es richtig gut! Zum Frühstück hab es Schokokekse und Kakao zum rein dippen, Mittags wurde ganz gerne mal unsere Lieblings Dr. Oetker Pizza in den Ofen geschoben und am Abend gab es selbstgemachte Leckereien, denn meine Oma war eine begnadete Köchin! Zwischendurch durften wir uns an der Bude eine gemischte Tüte holen oder aus der Tiefkühltruhe im Keller am Eis bedienen. 

Manchmal bekamen wir aber auch vom Bäcker ein Teilchen mitgebracht. Für mich gab es fast immer eine Apfeltasche, meine Schwester eine Puddingbrezel. Damals hat mich das gar nicht gereizt. Viel zu süß, viel zu durchgeweicht, viel zu viel Vanillepudding - ich gehöre da eher zur Schokofraktion! 

Seit wir jedoch regelmäßig nach Portugal an die Algarve reisen, habe auch ich mein Faible für süßes Vanillepudding-Gebäck entdeckt. Pastéis de nata sind zwar keine Brezeln, aber köstliche Törtchen mit Puddingfüllung und der Geheimzutat - einem Hauch von Zimt! (Sollte das ein deutscher Bäcker lesen, versucht doch mal eure Puddingbrezeln damit zu pimpen ;)). 

In Portugal werden die Törtchen nicht nur zum Café am Nachmittag sondern gerne auch zum Frühstück vernascht. Sie können kalt gegessen werden, dann sind sie etwas fester - manchmal bekommt man sie aber auch warm serviert. So oder so, sind sie ein Genuss.

Bekannt sind die Puddingtörtchen übrigens auch als Pastéis de Belem - denn in einer Pastelaria im Lissaboner Stadtteil Belém wurden sie zum ersten Mal aus dem Ofen geholt. Wer selber einmal in Lissabon ist und sich dort für ein oder zwei oder drei Pastéis in die Schlange stellen möchte, findet sie hier.


Und wer es nicht nach Portugal schafft, der stellt sich einfach selber in die Küche! Denn bis auf eine Rolle Blätterteig, Eiern, Milch, Vanille und natürlich Zimt, braucht man gar nicht viel mehr...




Mit 1 Rolle Blätterteig bekommt ihr ca. 12 Törtchen, die ihr ganz einfach im Muffinblech backen könnt (ich mache gerne auch nur 8 Große und noch ein paar Kleine in meinem Mini-Muffin-Blech). Holt den Blätterteig aus dem Kühlschrank und lasst ihn ca. 10 Minuten ruhen. Danach wird er laut Rezept noch 1-2 Zentimeter ausgerollt, bei mir war das nicht nötig. Zum Ausstechen des Teiges habe ich Gläser verwendet. Diese sollten größer sein, als die Mulden des Muffinblechs. Diese werden mit Butter eingefettet und mit den Teigkreisen ausgelegt. Übrig gebliebener Teig kann wieder neu ausgerollt und weiter verwendet werden.

Für den Pudding lasst ihr 500 ml Milch mit 1 TL Butter auf dem Herd aufkochen. Dann werden 275 g Zucker, 1 EL Mehl und 1 Prise Salz kräftig eingerührt und die ganze Mischung noch einmal aufgekocht. Nehmt den Topf nun vom Herd und rührt das Mark 1 Vanilleschote, 5 Eigelb und 1 Ei hinein. Es ist ganz wichtig, dass die Milch nicht mehr kocht, denn sonst gerinnt alles (und ihr müsst alles neu machen oder so wie ich die Mischung durch ein Sieb geben und mit Milch und Puddingpulver strecken ;)).
Der Pudding wird dann in die vorbereiteten Muffinmulden gefüllt und das Blech kommt für 12-14 Minuten bei 200 Grad Umluft in den Backofen. In der Zwischenzeit mischt ihr ein wenig Zucker mit beliebig viel Zimt, denn wenn die Törtchen fertig sind, kommt eine ordentliche Kruste Zimt-Zucker oben drauf, die anschließend bestenfalls mit einem kleinen Bunsenbrenner oder unter dem Backofengrill karamelisiert wird. Die Oberfläche darf ruhig braun werden, das soll so sein - wie man sehen kann, hatte ich nicht genügend Geduld. Demnach sag das Ganze dann zwar nicht so toll aus, wie in Portugal, aber geschmeckt, hat es dennoch :)



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